Die Evolution des SEO

Im November 2014 war ich auf der Konferenz von Searchmetrics. Qualitativ gute Redner, tolle Location und viel Zeit zum Netzwerken. Einer der Vorträge (ich war schwanger – Schwangerschaftsdemenz – fragt mich also nicht welcher) – berichtete von der Evolution des SEO.

Dabei zeigte er (ja – ER – das weiß ich noch) erst ein Bild von einem Nerd und dann ein Bild von einem gut gekleideten jungen Mann im Anzug und meinte, dass sich der SEO Manager in seiner Erscheinung gewandelt hat.

Und so wie sich für den Redner das Aussehen des SEO-Managers geändert hat, hat sich für mich das Verständnis vom SEO gewandelt. Es ist nicht mehr nur das Aufsetzen von Meta Tags oder das Anschreiben von Seiten, um Kooperationen zu erwirken. Schon lange ist es das nicht mehr. Viel mehr ist es vielschichtiger geworden, mit mehreren Zahnrädern, die ineinander greifen. Die Grenzen zwischen den einzelnen Online Marketing-Bereichen, wie Social Media, Email Marketing, Content Marketing, Suchmaschinenmarketing verschwimmen für mich – zumindest in meinem Unternehmen – die einzelnen Disziplinen greifen immer mehr ineinander.

SEO startet mit einer guten Planung und einer Portion Spontaneität

Früher war es oft so, dass der SEO das Produkt schon fertig übergeben bekam und dann die Optimierungen einstreute. Das Google Ranking konnte man leicht beeinflussen, indem man ein paar gute Links mit entsprechenden Anchor auf externen Seiten platzierte. Die Liste an Rankingfaktoren wuchs jedoch über die Jahre hinweg an – genauso auch das Anforderungsprofil an einen SEO.

Heute ist ein gut optimiertes Produkt die halbe Miete. So sollte man schon in der Entstehung der Webseite, des Online Shops, des Blogs etc. darauf achten, dass sich wichtige SEO Elemente gut mit der Nutzerfreundlichkeit vereinen. Fragen wie >> wo sollen Texte stehen, brauchen wir eine Breadcrumb, welche URL-Struktur wählen wir, welchen Domain-Namen, welche Bilder werden verwendet, wie sollte eine Landingpage aufgebaut sein, welche Seite sollte zu einer Conversion führen und die Seite darauf optimiert, etc. << stehen im Fokus. Der SEO ist bestimmt nicht allein für das Produkt verantwortlich, aber er sollte in der Setup-Phase hinzugezogen werden, sodass es hinterher kein böses Erwachen gibt und die User über Google wegen elementaren Fehlern ausbleiben.

Darauf kann aufgebaut werden. Als nächstes werden Themenfelder wie Onpage SEO glatt gezogen, bevor es dann zur Reichweitengewinnung kommt. Erreicht wird dies natürlich auch über guten Content (der schon beim Produkt an sich startet) und die Vernetzung im Social Media Bereich.

seo-von-heute

Der SEO von heute muss in meinen Augen ein Allrounder mit Expertenstatus sein und sein Kerngebiet mit den anderen Bereichen zu vereinen wissen:

♥ Er sollte nicht nur die Theorie beherrschen, sondern auch in der Praxis zu spielen wissen.

♥ Er muss immer auf dem aktuellsten Stand sein und schon am Morgen die neuesten SEO-News konsumiert haben.

♥ Er hat sich mit den ITlern zu verstehen, denn wenn man kein eigenes SEO-Tool hat, sind die Jungs (auch Mädels) der Schlüssel zum Glück! Sie können zu einer schnellen Umsetzung von Onpage-Maßnahmen verhelfen und sind Anlaufstelle bei Optimierungen im Bereich des technischen SEO (Pagespeed, etc.).

♥ Er muss die Künste von Vertrieblern verstehen, denn das Geschäft mit und um Kooperationen ist hart. Versteht mich nicht falsch – ich lege auch keinen Wert auf Linktausch – aber selbst ehrlich gemeinten Kooperationsanfragen, Interviewanfragen, etc. stehen die meisten heute skeptisch gegenüber. Und wer will ihnen das auch nach der Vorgeschichte des Offpage SEO verübeln? Ich selber überlege ebenfalls zwei bis drei Mal hin und her, was ich auf etwaige Anfragen antworte. Dennoch sollte man sich nicht vor ehrlichen und guten Anfragen verschließen. In der Arbeitswelt habe ich aber oft die Erfahrung gemacht, dass es bei Kooperationen auf ein gewisses Verhandlungsgeschick ankommt. Daher muss der SEO auch einen kleinen Vertriebler in sich tragen.

♥ Er muss ein – zumindest im Bezug auf den Social Media Bereich – offenherziger Mensch sein, der sein Unternehmen mit einer Selbstverständlichkeit in den Kanälen pushen mag. Dazu muss er die Kanäle kennen. Denn nicht überall funktionieren alle Themen und von Kanal zu Kanal (Facebook, Google+, Twitter, Pinterest, Instagramm, etc.) gibt es Besonderheiten.

♥ Er muss wissen, was die Zielgruppe interessiert. Die Recherche hat er am Besten schon vorgestern erledigt, um die Wünsche seiner Zielgruppe von Morgen zu kennen.

♥ Er darf zur Unterstützung seiner Arbeit/Analysen-Tools heranziehen.

♥ Er hat ein Team an seiner Seite, dass er zu motivieren weis und die alle mit Herzblut an der Arbeit sind.

♥ …

Die Liste könnte ich noch eine Weile so weiter fortführen. Und was soll ich sagen, gerade wegen den Anforderungen, der Vielschichtigkeit und dem Ewigen aktuell und informiert bleiben, liebe ich meinen Job und bald geht es wieder los! Classmarkets, ich komme ♥ !!

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