Mami und Ich

Als uns die liebe Jule gefragt hat, ob wir – Mami und ich – einen Gastbeitrag schreiben wollen, da war das für uns ein klares „Ja“. Wer wir sind? Na meine Mama, Steffi, und ich, die kleine 13 Monate alte Zoe. Ähnlich wie Litte T bloggt meine Mama gerne aus meiner Sicht. Little T und all die Kinder da draussen, die wissen, wie toll es eigentlich ist ein Erdenbürger zu sein. Etwas, dass die Erwachsenen oftmals vergessen. Die Welt ist bunt und wunderschön, jeden einzelnen Tag.

In der Früh geht’s bereits los. In meinem Bettchen stehen und nach Mama und Papa rufen, mal sehen wer dieses Mal als erster zu mir kommt. Uns gegenseitig mit einem fetten Grinsen im Gesicht den Start in den Tag versüßen, das können wir. Auch, indem wir nach meinem Flaschi noch alle gemeinsam im großen Bett kuscheln und Blödsinn machen. Wir entscheiden uns irgendwann aber doch für Aufstehen, meistens bin das ich, die da den Ton angibt. Ist doch langweilig so lange zu schlafen. Schlafen tut man ja auch in der Nacht, so sagt das die Mama zumindest immer. Der Tag hat begonnen, jetzt muss ich erstmal wie wild in der Wohnung herum laufen. Ganz klar, ich hab‘ vollste Energie und alle meine Spielsachen die ganze Nacht lang nicht gesehen. In diese Schublade schauen, da die Tür zumachen, aus diesem Kasten was rausnehmen, Sachen rumtragen, verstecken, wieder vorkramen, in mein Spielezelt klettern (am liebsten durch das Fenster), zur Musik im Radio tanzen, die Küche auf und ab laufen – und das alles in der Zeit, in der die Mama das Frühstück vorbereitet. Etwas erschöpft von der ersten Entdeckungsrunde des Tages lass ich mich dann freiwillig in den Hochstuhl setzen. Ich bin bereit für mein Marmeladenbrot. Brötchen essen, das mag ich sowieso. Doch Brötchen runterwerfen, das mag ich noch viel lieber. Und dann noch die Marmelade mit meinen Händen auf den Tisch schmieren. Ist doch lustig, die Mama schon früh am Morgen etwas aus der Reserve zu locken.

 

Nach dem Frühstücken…

…geht’s ab ins Bad. Mal gucken, ob ich es dieses Mal schaffe irgendwas in die Toilette zu werfen. Doch die Mama, die schaut mir immer zu. Nicht mal das Deckel hochklappen geht sich aus. Die Zahnpasta, die darf dieses Mal also wieder nur auf die Zahnbürste. Katzenwäsche und anziehen, danach bin ich für alle Schandtaten bereit. Wohnung auf Vordermann bringen, das ist Mama’s Lieblingsbeschäftigung am Morgen. Alleine spielen? Das ist mir irgendwie noch zu langweilig. Ich laufe lieber dem Staubsauger hinterher, nur damit ich das Kabel immer wieder herumwedeln darf. Oder ich fahre am Staubsauger einfach mit durch die Wohnung. Ist alles halbwegs in Ordnung gebracht, gibt’s eine kleine Obstjause und dann geht’s ab nach draussen. Ich laufe ja schon selber seit einiger Zeit. Darum gehen Mama und ich gerne am Vormittag ohne Kinderwagen spazieren. Bis zum Nachbarn brauchen wir etwas, ich muss mir am Weg alles genauestens anschauen. Hier ein Steinchen, da ein Papier am Boden, dort blinzelt ein Blatt hervor. „Pfui, Zoe!“ sagt die Mama, wenn ich versuche die Sachen aufzuheben. Wenn alles „Pfui“ ist da draussen, warum sind wir dann hier? Beim Nachbarzaun muss ich mich festhalten, mal reinschauen ob die Katze irgendwo hervorguckt. Da kommt sie, ja wirklich! Mit „Mau, Mau“ begrüße ich sie, bin ja noch am Lernen. Noch die Vögel am Baum beobachten, im Garten schaukeln und dann geht’s auch bald wieder ab nach Hause. Ich bin doch schon etwas müde geworden. Der Mittagsschlaf, der kommt mir da recht. Mit oder ohne Protest.

 

„Nam Nam“,…

…heute hat die Mama aber gute Nudeln gekocht. Wie sie sich anfühlen, das muss ich auch ausprobieren, so wie bei jedem Essem. Irgendwie rutschig. Wo geht das Essen eigentlich hin? Die Mama fragt mich immer, ob mein Bauch voll ist. Und ja, das ist er dann auch. Es muss also da reingerutscht sein, mein Essen. Wieder voll aufgetankt mache ich mich ran an meine Spielsachen im Wohnzimmer. In nur wenigen Minuten habe ich alles einmal in der Hand gehabt und im Zimmer verteilt. Die Bauklötze, bei denen bleib‘ ich aber meistens gerne. Oder doch bei den Bilderbüchern. Und wenn das alles langweilig wird, dann suche ich mir einfach was anderes. Auf die Couch klettern, die Fernbedienung holen, zur Steckdose rüber, nur damit die Mama „Nein, Nein“ sagt. Die Bücher aus dem Regal werfen und wieder sortieren (meistens mit Mama), meine Patschen ausziehen und unter die Couch schieben, mir fällt einfach immer etwas ein. Auch, wenn ich noch kein Zeitgefühl habe, so ein Nachmittag, der vergeht ganz schnell. Überhaupt dann, wenn wir auch noch Besuch bekommen. Alles muss ich herzeigen, meine Spielsachen und mein Reich, vorführen, was ich schon kann. Die Gäste unterhalten, das kann ich. Tanzen, schreien, lachen, das volle Programm. Die fremden Taschen ausräumen, Handys darin finden, damit versuchen abzuhauen, dabei ganz laut lachen.

 

Abends…

…bin ich eigentlich so richtig müde. Trotzdem finde ich immer etwas, um das Schlafen hinauszuzögern. Die Creme, mit der mich die Mama abends eincremt. Meine Zehen, die jetzt ohne Socken sind. Ein kleiner Fussel an meinem Pyjama. Die Spieluhr an meinem Bett. Oder einfach noch wichtige letzte Minuten mit meinen Eltern zu verbringen. Bussis verteilen, Füße kitzeln, Papa immer wieder mein Kuschel-Bärli zu geben. Alles ist aufregender als schlafen zu gehen. Ich liebe es einfach auf dieser Welt zu sein! Und natürlich, unter den tollen Menschen um mich herum! Die Welt mit Kinderaugen sehen, da wird’s einem einfach nie langweilig.

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Zoe bei der Arbeit – naja beim Spielen und Quatsch machen :).

 

Über die Mama von Zoe

Mein Name ist Steffi, ich bin 26 Jahre alt und lebe gemeinsam mit meinen beiden Lieben, meiner Tochter und meinem Mann, im schönen Salzburger Land in Österreich. Ich bin nicht die typische Mama, die nach Perfektionismus strebt, die ihre Gästen in einer sterilen Wohnung empfängt, die schon bevor das Kind in der Früh wach wird mit allem fertig ist oder ein tip top Zeitmanagement hat. Ganz und gar nicht, dafür genieße ich viel zu sehr. Die Hauptsache ist, dass wir alle glücklich sind. Und das sind wir, so viel es geht zusammen mit der Familie und mit Freunden. Oder in der freien Natur.


♥ Mehr von der Zoe und ihrer Mama könnt ihr auf mamiundich.org lesen! Viel Spaß dabei! ♥