Start in das Breialter

Nach dem vollendeten vierten Lebensmonat haben wir langsam mit Breiessen angefangen. Warum schon so früh? Ich weiß zwar, dass Stillen das Beste für die Kleinen ist, war aber nie ein sonderlich großer Fan davon. Das Thema kann jeder gern halten wie er möchte. Für uns war einfach der Zeitpunkt gekommen, es einmal mit Brei zu probieren.

Ganz klassisch sind wir mit einem leckeren Mittags-Möhrenbrei in das Abenteuer gestartet. Der erste Löffel Brei war für unseren Kleinen sehr aufregend. Bis er geschnallt hatte, dass er was im Mund hatte, hat es einige Sekunden gedauert – danach lief aber alles wie am Schnürchen. Nach und nach haben wir die Mittagsmahlzeit über einen Monat hinweg ersetzt. Die erste Woche gab es nur Möhrenbrei, und auch erst nur ein paar Löffel, bis wir die Menge sukzessive gesteigert haben. Danach kamen Kartoffel und in der dritten Woche Fleisch hinzu.

Tipps:

  1. Achtet beim ersten Mal auf eine ruhige Atmosphäre – ladet nicht gleich Familie & Freunde zum Zuschauen ein.
  2. Macht die ersten Versuche nicht, wenn euer Kind total ausgehungert ist.
  3. Wenn ihr früh anfangt, dann wählt einen kleineren Löffel, der dem Alter eures Kindes entspricht. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit dem Löffel von Tupper und dem Löffel von Avent gemacht.
  4. Sollte es beim ersten Mal nicht „optimal“ klappen – nicht verzweifeln – probiert es einfach ein paar Tage später noch einmal.
  5. Da die Krümel zu Beginn nur wenig Brei essen, empfiehlt es sich, den Brei vorzukochen und in Eiswürfelbehälter einzufrieren. Für die Mahlzeit taut ihr dann immer die entsprechende Menge auf.

 

Abendbrei nach dem 5. Monat

Mit dem vollendeten 5. Monat führten wir den Abendbrei ein – einhergehend mit einer Umgestaltung der Abendroutine. Da man vor dem vollenden 6. Monat auf Gluten verzichten sollte, hatten wir nur drei Möglichkeiten – Grieß, Hirse und Reisflocken. Mit Reisflocken waren wir leider gar nicht erfolgreich – Plan B: Hirse klappte dagegen ganz gut. Innerhalb von 2 Wochen war der Abendbrei komplett ersetzt. Im Übrigen ging ich davon aus, dass wenn dem Kleinen etwas nicht schmeckt, dass er den Mund geschlossen lassen und den Kopf wegdrehen würde. Dem war nicht so. Er sperrte den Mund weit auf – schluckte den Brei runter und fing an zu weinen. Leider dauerte es zwei Tage, bis mir ein Licht aufging und ich merkte, dass es ihm einfach nicht schmeckte.

Tipps:

  1. Vor dem vollendeten 6. Monat nur glutenfreie Breie füttern. Hirse- und Reisflockenbreie haben wir von Hipp genommen.
  2. Scheut euch nicht davor, den Brei einzuführen – bei vielen gehört das Stillen oder das Fläschchen am Abend zur Abendroutine/zum Einschlafritual – richtet euch einfach nach eurem Kleinen und haltet sein Tempo ein. Sollte es dennoch ab und an nach der Brust oder dem Fläschchen verlangen, dann gewährt ihm diesen Wunsch. Schließlich könnte es sein, dass es gerade mit kleinen/großen Problemchen (Zahnen, Krankheit, Sprung etc.) zu kämpfen hat.

 

Nachmittagsbrei

Meine Hebamme sagte, dass sofern eine Mahlzeit komplett ersetzt ist, könnte man mit der nächsten starten. > Gesagt – Getan.< Der Abendbrei war ersetzt – Start für den Nachmittagsbrei. Zugegebenermaßen kam es mir ganz gelegen, dass Mr T den Brei so gut angenommen hat. Wir hatten einen Urlaub geplant und so musste ich mir keine Gedanken über die Ausflüge machen, sondern hatte einfach den Brei in der Tasche, denn öffentliches Stillen war für mich keine Option.

Beim Nachmittagsbrei gab es überhaupt keine Probleme – binnen einer Woche war die Mahlzeit ersetzt. Hier probierten wir verschiedenes aus. Zu Anfang gab es nur gekochtes Obst – Apfel, Birne und Pfirsich. Erweitert wurde dies mit milchfreiem Getreidebrei – die Reisflocken eigneten sich hier hervorragend, denn mit Mus hat er die Flocken gegessen. Nach dem vollendeten 6. Monat gab es dann Banane und Birne in Roh-Form.

 

Frühstücksbrei/Nachtmahlzeit

Schlussendlich übernahm Mutter Natur das Steuer, und ich, die sonst nie Fieber hat, bekam auf einmal Fieber und über Nacht war es dann mit dem Stillen aus. Zu Beginn ein komisches Gefühl. Das vertraute Kuscheln, welches mit dem Stillen einher ging, fiel auf einmal weg. Auf der anderen Seite störte es mich auch nicht. Die 6 Monate waren voll und ich war ganz froh, dass ich wieder komplett mir gehörte.

Den Morgenbrei mussten wir binnen eines Tages ersetzen. Es gab, wie zu erwarten war, keine Probleme – Bircher Müsli und 7-Korn-Brei schmeckten ihm hervorragend. Falls ihr euch fragt, warum wir die Mahlzeiten nicht durch Milch ersetzt haben – unser Sternchen nimmt keine Flasche, und bei den Trinklernflaschen hat er einen zu starken Zug drauf, verschluckt sich etc., sodass es uns einfach als Bestes erschien, ihm Brei anzubieten.

Die Nachtmahlzeit, die wir bis dahin noch gepflegt hatten, bereitete mir mehr Kopfzerbrechen. In dem Buch „Wie beruhige ich mein Kind“ hatte ich gelesen, dass nach dem 6. Monat die Sternstunde der Väter gekommen sei und diese nun in der Nacht übernehmen und versuchen können, ob es auch ohne eine Nachmahlzeit gehen würde. Ich – sowieso außer Gefecht gesetzt, war auf meinen Mann in den Nächten angewiesen – gut, dass er gerade Urlaub hatte, wenn die Nächte sehr lang werden würden, könnten wir den Schlaf wenigstens über Tag nachholen. In der ersten Nacht waren meine beiden Männer eine Stunde miteinander unterwegs, bevor wieder Ruhe einkehrte, aber nach der dritten Nacht war der Spuk vorbei, und jetzt befinden wir uns nur noch auf Schnullersuche in der Nacht. Falls die Schnullerfahndung einmal zu lange dauert, dann bekommt der Kleine Wasser angeboten – ansonsten einfach Kuscheleinheiten, bevor es wieder ins Bett geht.