Zum Anfang habe ich diese Frage noch sehr gut vertragen. Mittlerweile bin ich empfindlich geworden. Als ob es nichts Wichtigeres gäbe – schließlich geht unser Krümel jeden Abend nach seinem Ritual in sein eigenes Bett und das ohne großes Gemaule! Wenn ich mich so umhöre, haben wir damit schon einmal die 8 auf der 10er Erfolgsskala erreicht. Und ab wann ist durchschlafen eigentlich durchschlafen?
Wenn man die Hebammen, diverse Lektüre oder das Internet befragt, dann bedeutet durchschlafen 5-6 Stunden am Stück zu schlafen. > Na das schaffen wir. < Für die Allgemeinheit zählt das allerdings nicht. Ebenso beliebt bei mir ist die Frage: „Jetzt wo er abends Brei isst, müsste er es doch schaffen durchzuschlafen?“ Sogar auf manchen Abendbrei-Packungen wird suggeriert, dass mit diesem Brei das Durchschlafen kein Problem mehr sein sollte. > Denkste! < Durchschlafen hängt nicht vom Abendessen ab, sondern vom Reifungsprozess im Gehirn.
Der Schlafplatz des Krümel
Die dritte häufig gestellte Frage dreht sich um den Schlafplatz des Kleinen. Nicht wenig wird thematisiert, wo das kleine Würmchen seine Nächte verbringt. Die Schlafmöglichkeiten sind vielfältig. Zwischen Mama und Papa im Bett, im Beistellbett am Ehebett, im eigenen Bett im Schlafzimmer, im eigenen Bett im eigenen Zimmer etc. In Unterhaltungen wird das schnelle Ausquartieren des Sprösslings oft damit begründet, dass es dann ruhiger schlafen würde und weniger aufwacht, während im nächsten Satz dann erzählt wird, dass das Kleine tagsüber aber viel länger schläft, wenn Mama oder Papa daneben liegen. Für mich war dieser Kontrast höchst spannend – hatte ich zumindest tagsüber schon ähnliches mit meinem kleinen Wonneproppen festgestellt. Nicht selten schaffte Mr T nur eine Schlafeinheit von 45 Minuten und kam ohne meine Anwesenheit oder Hilfe nicht in die nächste Schlafphase. Legte ich mich aber zu ihm, klappte dies häufig ohne Probleme. Denke ich an mich selber, so bin ich am Abend auf dem Sofa neben meinem Mann viel träger und schlafe schneller ein, als wenn ich alleine bin. Woran liegt das? Können wir besser schlafen, wenn jemand neben uns liegt, weil wir uns dann geborgener fühlen? Die Bewegung, die Atmung und die Wärme eines anderen spüren und uns unser Rudelverhalten sagt, dass wir so sicher sind? Kommt da der Steinzeitmensch – das Steinzeitbaby durch?
Eine erste Google-Suche klärte einen Teil des Kontrastes auf – zum Beispiel, dass wenn das Baby ganz nah bei der Mutter schläft, sich der Schlafrhythmus von beiden synchronisiert. Schlafen Mütter dementsprechend nur einfach wieder ruhiger, wenn das Kleine im anderen Zimmer ist, und für den Krümel ändert sich aber eigentlich nichts? Denn laut Statistik wachen die Kleinen nämlich so oder so in der Nacht mehrere Male auf – nur nach Alter unterschiedlich oft. Und wachen wir Erwachsenen nicht auch so manches Mal in der Nacht auf? Warum muss die Mini-Version von uns schaffen, was wir selber nicht schaffen, gerne tun oder auch nicht können? Können wir binnen 1 Minute im Bett liegend einschlafen? Schlafen wir nicht besser, wenn jemand anderes zumindest in der Nähe ist? Brauchen wir nicht auch jemanden, wenn wir mal krank sind oder es uns nicht gut geht?
Fazit
Sei es wie es sei – Fakt ist, alle Eltern müssen für sich den richtigen Weg mit ihrem Neuankömmling finden. So waren für uns die ersten drei Monate anstrengend, dann kam eine gute Phase, durchbrochen von Erkältungen etc. wo es Schlafprobleme gab, und jetzt nach dem 6./7. Monat sind wir soweit, dass wir aktuell nachts keine Mahlzeit mehr brauchen und ab und an sogar schon einmal > durchschlafen <. Ich freue mich auf die nächsten Monate, denn das aktuelle Schlafverhalten ändert sich bestimmt ganz schnell wieder :).